JULI / AUGUST 2017
Surftrip durch Mittelamerika
Schon zwischen der costa-ricanischen und nicaraguanischen Grenze hat uns ein offizieller Taxifahrer abgefangen. Es gibt zwar einen sogenannten lokalen „Chicken-Bus“, der über Rivas nach San Juan del Sur fährt, doch mit den Surfbrettern (und ohne Boardbag) wollten wir auf Nummer sicher gehen und mit dem Taxi nach San Juan del Sur reisen. Wir haben uns mit Cyrill, einem anderen Schweizer, den wir an der Grenze kennengelernt haben, zusammen getan. 20-30 $ sollte eine Fahrt nach San Juan del Sur kosten. Wir willigten bei 25 $ für 3 Personen ein. Änet der Grenze dann die grosse Verwunderung. Das Taxi minimal klein, kein Dachträger und im Auto sass schon ein anderer Kunde. Unsere Bretter wurden mit zwei Schnürrli aufs Dach gemacht und wir beteten, dass sie bis San Juan del Sur auf dem Dach bleiben würden. Ich versuchte das Taxi im Nachhinein noch runterzuhandeln, weil wir mit dem zusätzlichen Mitfahrer dann doch das üblich Budget sprengten, und weils mir ums Prinzip ging. Leider musste ich einsehen, dass es für Verhandlungen zu spät war. Anyway, die 40-minütige Fahrt war angenehm, da die Strassen wesentlich besser als auf der abgelegenen Nicoya-Halbinsel waren und sich der Fahrer ausnahmsweise zurückhielte mit waghalsigen Überholmanövern. Und wir haben mal wieder eine Lektion gelernt.
SAN JUAN DEL SUR
Mehrere Leute haben mir wärmstens empfohlen nach SJDS zu gehen. Für uns bot sich dieser Zwischenstopp topographisch an und da es das Surfermekka von Nicaragua sein sollte, mussten wir da so oder so vorbeischauen. Ich habe schnell verstanden, warum viele SJDS mögen. Dieses kleines Städchen, direkt an einer ruhigen Bucht, hat Charme und ist voller Leben. An jedem Ecken finden sich kreative Café’s, coole Bar’s und die vielen Hostels und Hotels bieten ein breite Auswahl an Unterkünften an. Ausserdem findet man diverse Surfshops und obwohl es in der Bucht selber keine Wellen gibt spürt man doch deutlich, dass der Ort von Surfern und vom Surfen lebt.
Café's & Restaurants
Die Auswahl ist riesig, und in den 3 Nächten und 4 Tagen in denen wir schlussendlich hier waren probierten wir so einiges. Das Restaurant mit dem tollsten und kreativsten Innenhof ist sicherlich das “Simon says…“. Im lauschigen Garten lässt es sich wunderbar brunchen oder ein gutes Buch mit einem frischen Smoothie geniessen. Das Barrio Café ist ebenfalls eine Empfehlung. Wir haben hier einmal sehr gut Churrasco und danach ein wunderbares Brownie gegessen. Die Cocktails sind ebenfalls fantastisch. Wer auf der Suche nach einem “richtigen” Cappuccino ist, wird hier ebenfalls fündig. Ein leichter, koreanisch angehauchter Zmittag in hellem und modernen Ambiente würde ich jederzeit wieder im !Salud bestellen.
Für Leute, die Lobster oder anderen Seafood probieren möchten, hat es entlang der ganzen Bucht diverse Strandrestaurants und Bars, welche mit guter Aussicht locken. Leider bezahlt man diese auch, und ob die Qualität des Essens dann auch noch stimmt? Nach einigen Tripadvisor-Recherchen, haben wir uns entschieden Lobster im winzigen Restaurant La Lancha zu versuchen. Und wir wurden nicht enttäuscht. Das kleine Lokal befindet sich nicht etwa an der Meeresfront, sondern in einem Hintergässchen und wird von Einheimischen betrieben. Für sehr annehmbare Preise gibt es ausser Lobster noch weitere frische Köstlichkeiten vom Grill.
Bezüglich Bar’s: Auch da gibt es viel Auswahl. Henry’s Iguana Beach Bar ist zwar toll am Strand gelegen, serviert jedoch richtig gruusige Fertig-Cocktails. Dafür gibts sehr gutes Craft Beer in der Cerveceria, welche ebenfalls leckeres Essen anbieten. Am Abend als wir da waren spielte sogar eine Blues-Band. Das Parlour ist sowohl optisch, wie auch inhaltlich eine sehr hippe Bar. Hier haben wir das erste Mal entdeckt, wie günstig der Rum in NIcaragua ist, und dass Toña (nicaragunaisches Bier) wesentlich besser schmeckt als Imperial (costa-ricanisches Bier).
UNTERKUNFT
Im El Coco Azul, einem kleinen Boutiquehotel, quartierten wir uns für drei Nächte ein. Das kleine Hotel hat lediglich 6 Zimmer und ist sehr stilvoll eingerichtet. Wir hatten zu zweit ein Viererzimmer und teilten uns aber das Bad mit anderen Gästen. Ein leckerer nicaraguanischer Zmorgen war im Preis (48.- Sfr/Nacht) enthalten. Wir profitierten einmal mehr von den Low Season Preisen und konnten uns so dieses kleine Bjoux leisten. Während der Saison sind die Preise deutlich höher.
What to do in San Juan del Sur
Einer der Hauptgründe, weshalb viele Backpacker und andere Travellers hierhin reisen, ist bestimmt die berühmt-berüchtigte SundayFunday-Party. Wir überlegtens uns noch, aber irgendwie waren uns der Sonntag, unsere Leber und die 30 $ dann doch zu schade dafür. Wir verbrachten die Tage nachwievor lieber surfend … und essend. Essen findet man ja, wie bereits oben erwähnt, genügend vor Ort. Zum Surfen muss man allerdings an andere Strände. Die bekanntesten Spots sind Playa Maderas und Playa Hermosa. Wir haben Ersteren zwei Mal besucht.
PLAYA MADERAS
Das Hostel Casa Oro bietet einen Shuttle-Service an verschiedene Orte rund um San Juan del Sur an. Unter anderem fährt eines nach Playa Maderas. Die Fahrt ist holprig und man sitzt im Laderaum eines offenen Lastwagens dicht an dicht mit anderen Touristen. Die Fahrt ist holprig und man sitzt im Laderaum eines offenen Lastwagens dicht an dicht mit anderen Touristen. Aber gäbig ist das Shuttle allemal, wenn man nicht mit einem eigenen Fahrzeug unterwegs ist.
Der Round-Trip kostet 5 $, das Shuttle fährt mehrmals pro Tag in beide Richtungen. Das Erste fährt um 8 Uhr morgens nach Playa Maderas, das Letzte (17 Uhr) zurück nach San Juan del Sur sollte besser nicht verpasst werden. Wer vor Ort übernachten möchte kann dies direkt am Strand tun, im Hostal 3 Hermanos, oder einige Gehminuten oberhalb der Bucht in einer der diversen Unterkünfte.
Unser Shuttle vor dem Casa Oro
Die Bucht ist klein. Der Strand teilweise sandig, teilweise steinig und je nach Gezeitenstand kommen Felsblöcke zum Vorschein. Bei Ebbe kann man sich wunderbar am Strand bräunen. Bei Flut bleibt allerdings nicht mehr viel vom Strand übrig und jedermann zieht sich ein eines der Strandrestaurants zurück. Direkt am Strand gibt es drei kleine Restaurants, die den üblich Food zu eher teuren Preisen verkaufen. Ein feiner Smoothie am Fruchtstand gleich neben dem Hostal 3 Hermanos lohnt sich hingegen wirklich. Aus den verschiedensten frischen Früchten kann man sich sein eigener erfrischender Drink zusammenstellen, und bezahlt weniger dafür als den umliegenden Restaurants.
SURFEN
Man sagt, dass in Playa Maderas die besten Wellen rund um San Juan del Sur zu finden sind. Dementsprechend viele Leute hat es aber auch im Wasser. An beiden Tagen als wir da waren, wimmelte es nur so von Surfern und anderen Badegästen, und das schein in Playa Maderas üblich zu sein. Im Vergleich zu den Surfspots der Nicoya Halbinsel, muss man hier doch etwas mehr um die Wellen kämpfen. Playa Maderas ist ein Beachbreak, und bietet sich je nach Gezeitenstand für Anfänger, wie auch für Fortgeschrittene an. Ich war nach meiner Ohrenentzündung erstmals wieder im Wasser, Für mich waren es aber doch etwas zu viele Leute und fliegende Surfbretter um wirklich Spass zu haben.
POPOYO / PLAYA SANTANA
Die günstigste Möglichkeit der Fortbewegung in Nicaragua bieten die lokalen Busse. Die Busse hier sind ausgemusterte Schulbusse aus Amerika, welche individuell äusserst kreativ von ihren Besitzern bemalt werden. Man nennt diese Gefährte „Chicken-Busses“. Die Busse sind immer rappelvoll und man schmeisst sein Gepäck einfach aufs Dach. Da wir für unsere Surfbretter nur einen Strumpf und kein gepolsterter Boardbag haben, ist diese Transportmöglichkeit eher ungeeignet für uns. Glücklicherweise bieten aber verschiedene Hostels ziemlich günstige Fahrten mit Shuttle-Bussen an. Auch nach Popoyo liess sich ein Shuttle (15 $) finden und so reisten wir komfortabel in 1.5 Stunden nach Popoyo und kamen mit heilen Surfbrettern da an.
Unterkunft
In Popoyo gibt es ein richtig tolles Hotel, das Magnific Rock, welches auf einem Felsvorsprung zwischen den Stränden Playa Santana und Playa Popoyo thront. Die Ausssicht ist genial und man hat den optimalen Ausgangspunkt um jederzeit zum optimalen Surfspot zu gehen. Da wir unsere nächste Unterkunft immer sehr spontan buchen, waren wir leider zu spät und bekamen kein Zimmer mehr. Ausserdem gibt es unten am Strand (Playa Santana) in Gehweite des Magnific Rock’s ein weiteres tolles B’nB. Das von Francokanadiern betriebene Cafe con Leche wäre unsere zweite Wahl gewesen, war aber leider auch ausgebucht, und ausserdem etwas budgetsprengend.
Wir fanden schlussendlich ein anderes schönes Plätzli, im Buena Onda Beach Resort. Ich dachte mir erst „Resort“ tönt nicht gerade nach dem, was ich als Unterkunft anstrebe, doch das Hotel wird von einem jungen welschschweizer Pärchen geführt und war gar nicht so stier wie vermutet. Ausserdem plagte mich bereits die zweite Ohrenentzündung und ich war froh konnte ich da am Pool liegen, Smoothies schlürfen und Blogposts schreiben, denn mit Surfen war wieder mal eine Woche lang nix. Es gibt auch Ärzte und eine Apotheke im Dorf, worum ich sehr dankbar war.
Buena Onda Beach Resort
Die Hotelanlage ist sehr schön gestaltet und sauber gehalten. Das Buena Onda Beach Resort liegt direkt am Strand (Playa Santana) und auch von hier ist in wenigen Gehminuten ein Surfspot erreichbar. Wir hatten das günstigste Doppelzimmer mit shared bathroom (39 Sfr/Nacht), es gibt auch Ensuite Doubles, Dorms und Familienzimmer. Dementsprechend war das Klientel auch sehr gemischt. Ein paar Surfer, ein paar Familien und ein paar Pärchen. Sehr friedlich auf alle Fälle.
Ortschaft & Wetter
Popoyo ist neben San Juan del Sur die zweite bekannte Surfregion in Nicaragua. Wer ohne Auto unterwegs ist sollte wissen, dass es nicht wirklich ein Ortszentrum gibt. Es hat zwar eine ansehnliche Anzahl an Unterkünften, diese sind jedoch verteilt entlang den Stränden Playa Santana und Playa Popoyo. Und so lebt man mehr oder weniger im Hotel/Resort/Hostel. Trotz der Rainy Season scheint hier weniger Nebensaison zu sein wie in Costa Rica. Dies bedeutet, dass die Unterkünfte gut gebucht, aber auch viele Surfer im Line Up anzutreffen sind. Möglicherweise hängt es damit zusammen, dass es hier trotz der Regenzeit weniger regnet als in Costa Rica. Das Wetter ist wesentlich konstanter und wir erleben hier erstmals richtigen Sommer mit heissen Tagen und kitschigen Sonnenuntergängen. Ausserdem zieht es hierhin vor allem Surfer. Und Surfen kann man hier dank des konstanten Offshore Windes ganzjährlich unter sehr guten Bedingungen.
Surfen
In Popoyo gibt es diverse Surfspots für unterschiedliches Können. Einige sind nur per Boot zu erreichen, und sollten deshalb auch weniger Leute anziehen. Chrigi war jeweils am Beachbreak „Santana“ vor unserer Haustüre surfen. Die Welle lief von mid – high-tide und war zu dieser Zeit zwischen Hüft- und Überkopf gross. Im Wasser wimmelte es allerdings von Leuten. Gut 30-40 Surfer kämpften um Wellen.
Restaurants
Wir haben sehr oft im Hotel gegessen, da es dort gutes Essen zu bezahlbaren Preisen gab, und es in Gehdistanz nicht viele andere Essens-Optionen vorhanden waren. Zum Znacht konnte man sich jeweils für’s Dinner Special einschreiben, wofür unter anderem der steinerne Pizzaofen eingefeuert oder der Catch oft the day zu Fish an Chips verarbeitet wurde. Einmal assen wir mittags im Cafe con Leche. Das Essen war zwar fein und eine nette Abwechslung zum Food im Hotel, aber wir warteten sicher 1.5 Stunden auf unseren Salat. Und die Leute da waren nicht sonderlich sympathisch.
OMETEPE
Für einmal ist unser nächstes Reiseziel keine Surfdestination, sondern eine dschungelige Vulkaninsel. Da meine Ohren noch ein wenig Schonung brauchten, nutzten wir die Zeit ein Nicaragua’s Inneres zu bereisen. Von Popoyo geht’s mit dem Taxi direkt nach San Jorge (35.- Sfr), wo wir ein Boot nehmen wollen. Es gäbe auch ein Shuttle nach Rivas, aber von da muss man sowieso ein Taxi nehmen. Deshalb haben wir uns für diese (bequeme) Variante des Reisens entschieden. Was wir nicht wissen: es gibt diverse Fähren und Fährunternehmen in San Jorge (aktueller Fahrplan). Fast jede Stunde fährt irgendwas. Manchmal nur eine Nussschale, manchmal eine Autofähre. Wir haben das überhaupt gar nicht gecheckt und uns natürlich zuerst die falschen Billete gekauft. Bis wir begriffen haben, warum die uns nicht aufs Schiff lassen… Jaja, irgendwann hat’s dann auch bei uns noch Klick gemacht, und wir tauschten unsere Billete gegen die Richtigen um. Die Tickets sind unglaublich billig. Für die 1.5-stündige Überfahrt bezahlten wir gerade mal 70 Cordobas (ca 2-3 Sfr). Ach ja, und zum Schiff: Wir haben die Nussschale erwischt 🙂
Unser Böötli legte im Hauptort Moyogalpa an. Entweder mit dem Chickenbus, dem Shuttle oder einem Taxi kann man von da aus weiter zu seiner Unterkunft reisen. Wir haben gehört, dass der Chickenbus 3-4 Stunden für die Strecke nach Balgüe brauche. Deshalb nahmen wir ein Shuttle, welches zwar ebenfalls so vollgestopft war, jedoch nur eine knappe Stunde bis zu unserer Unterkunft brauchte.
Unterkunft
Die Totoco Lodge wird nicht nur im Lonely Planet in den höchsten Tönen gelobt. Es soll eine der schönsten Unterkünfte auf der ganzen Insel sein. Leider, jedoch mit 100 $/Nacht nicht in unserem Budget. Ich fand heraus, dass die Ecolodge auch Farm Casitas gleich unterhalb der Lodge vermietet, man aber doch den tollen Pool mit Wahnsinns-Aussicht geniessen kann. Diese kosten immer noch 45$/Nacht, aber was solls. Gebucht! Die Tototco Lodge liegt etwas abseits im Dschungel. Das Shuttle ist nur mit Ach und Krach die holprige Strasse hochgekommen und ich musste einsehen, dass die Farm Casitas doch ein wenig weiter weg waren als ausgemalt. Am Check-In dann die Überraschung: Da Wartungsarbeiten an den Farm Casitas vorgenommen werden müssen, dürfen wir in der Lodge nächtigen – zum selben Preis. Wohooow!! Das war eine tolle Überraschung.
What to do in Ometepe
Die Hauptattraktion auf dieser Insel sind die beiden Vulkane, welche bestiegen werden können. Wir entschieden uns für den nähergelegenen Volcán Maderas (1394 m). Dieser ist mehrheitlich bewaldet und hat einen Kratersee, der das eigentliche Ziel der Wanderung ist. Aussicht hat man aufgrund des dichten Waldes und Nebels nur von einem Viewpoint, und nicht vom Gipfel des Vulkans aus. Der immer noch aktive Volcán Concepción (1700 m) ist im Gegensatz zum Maderas nicht bewaldet und bietet demnach die bessere Aussicht. Aber der Aufstieg soll noch ein wenig länger dauern.
Wir hörten und lasen verschiedene Berichte über den Trail, und stellten uns auf eine anstrengende Wanderung ein. Laut Lonely Planet ist ein Guide Pflicht. Wir hätten den Weg von der Totoco-Lodge ohne ihn kaum gefunden und waren um seine Hilfe froh. Auf dem Weg sind uns allerdings Leute ohne Guide entgegengekommen. Wer die Wanderung selber machen will startet am besten von der Finca Magdalena aus. Der Weg ist viel bewandert und deshalb kaum zu verpassen. Zur Wanderung: Nun, ich hasse wandern! Das denke ich jedesmal wenn ich am Morgen früh irgendwo hin, hoch oder runterlaufen muss. Und bei diesem schwülen Wetter ist es erst recht saumässig anstrengend. Meist erhole ich mich von meinem Hass aufs Wandern spätestens wenn wir wieder Zuhause sind. Und dann find ich’s eigentlich ganz toll was ich heute erreicht habe. So war’s auch dieses Mal. Die Wanderung dauerte 8 Stunden und sie war wirklich (!) anstrengend. Das fand nicht nur ich, sondern auch Chrigi. Die ersten 4 Stunden den Berg hoch verlangen viel von einem ab. Man watet grösstenteils durch eine Schlammlandschaft oder hüpft von Stein zu Stein. Der Schweiss trieft und alles ist klebrig. Nach 3.5 Stunden erreichten wir den Gipfel und konnten den Abstieg zum Kratersee in Angriff nehmen. In nur 10 Minuten ist man unten, und kann bei Bedarf ins kühle Nass springen. Aber Achtung. Auch hier ist alles schlammig und man kann nur an einer bestimmten Stelle in den See hüpfen. Nach einer kurzen Essens- und Schwimmpause machten wir uns dann auf den Rückweg, der nochmals gut 4 Stunden dauerte. Fix und Foxi und von oben bis unten in Schlamm gekleistert kommen wir in der Totoco-Lodge an und gönnen uns erstmal ein Bier!
Neben Wandern kann man auf Ometepe auch wunderbar die Insel mit dem Scooter erkundigen, oder eine Kayak-Tour machen. Wer im Wasser rund um Ometepe schwimmen will, soll sich bewusst sein, dass es Bullenhaie im Nicaraguasee gibt. Diese können sehr aggressiv sein und attackieren Menschen.
Restaurants und Café’s
Die Totoco Lodge bietet am Abend jeweils ein vegetarisches und ein Fisch-/Fleischgericht auf Vorbestellung an. Die Gerichte werden aus Produkten der zugehörigen Farm gekocht. Leider ist auch das Essen überdurchschnittlich teuer. Wir haben’s uns einen Abend gegönnt. Das Essen war gut aber nicht wahnsinnig speziell. Am zweiten Abend assen wir im Café Campestre unten im Dorf und waren sehr positiv überrascht vom breiten Angebot, der gemütlichen Atmosphäre und den feinen selbstgemachten Pasta’s.
GRANADA
Von Ometepe nehmen wir erneut das Schiff ans Festland, diesmal erwischten wir sogar die Autofähre. In San Jorge haben wir mit dem Taxifahrer abgemacht, der uns schon von Playa Santana nach San Jorge gefahren hat. Henry, wie er heisst, hat in der Zwischenzeit unsere Surfbretter gehütet, und wir haben dafür eingewilligt mit ihm weiter nach Granada zu reisen. Nach einer nicht einmal 1.5 stündigen Taxifahrt (35.- Sfr) hat uns Henry am Parque Central ausgeladen. Da wir bis anhin noch keine Unterkunft gebucht hatten, wollten wir uns von hier aus zu Fuss auf die Suche nach einem Hostel machen.
Unterkunft
Nach teuren Tagen in Ometepe wollten wir in Granada etwas günstiger nächtigen und landeten deshalb in einem auf den ersten Blick etwas schäbigen Hostel. Das Hostal Mochilas (22.- Sfr/Nacht) ist allerdings zentral gelegen, wir haben uns zunehmend wohler gefühlt und das Personal ist sehr nett. So blieben wir schlussendlich auch für die 2. Nacht in diesem Hostel und entdeckten Granada von hier aus.
Granada
Granada ist viel kleiner, als ich mir das vorgestellt habe. Es eignet sich aber wunderbar um ein paar Tage Abstand vom Strand oder Dschungel zu bekommen. Das Markenzeichen des Städtchens: Hausfassaden in allen möglichen Farbkombinationen. Hinter den Türen verstecken sich sowohl Wohnungen, als auch verschiedenste Shops und Essensmöglichkeiten. Die “Hauptstrasse” der Touristen nennt sich Calle La Calzada. Hier reihen sich Restaurants und Bar’s aneinander und kämpfen mit Spezialangeboten und Happy Hours um Gäste. Das Schlendern, Geniessen und Einkaufen scheint hier eine der Hauptattraktionen zu sein. Des weiteren kann man das Wahrzeichen der Stadt besichtigen. Die Catedral de Granada bietet einen wunderbaren Ausblick über die Stadt und umliegende Region. Wir waren jeweils zu Fuss unterwegs um ein wenig in Bewegung zu bleiben. Für Leute, die eine etwas ausgiebigere Stadtrundfahrt machen wollen, stehen beim Parque Central Pferdekutschen bereit. Wer Granada besucht und sich ein tolles Souvenir gönnen möchte, soll unbedingt bei Soy Nica vorbeischauen. Dies ist ein Lederwaren-Laden, welcher von zwei Dänen betrieben wird. Aus nicaraguanischem Leder produzieren Einheimische unter fairen Bedingungen wunderschön designte Taschen und andere Lederprodukte. Es gibt hunderte Taschen und Portemonnaies in verschiedenen Grössen, Farben und Formen zu bezahlbaren Preisen. Aber wer die Wahl hat, hat auch die Qual.
Restaurants und Café’s
Die Auswahl ist riesig. Der Toptipp des Lonely Planet-Reiseführer ist das Garden Café. Wir waren mehrmals da und fandens toll, aber etwas teuer. Das Essen ist mediterran, frisch und gut. Und es gibt sehr guten Kaffee in allen Variationen. Zum Café gehört noch ein Shop mit schönen handgemachten Dingen. Im Café de Artekann man nicht nur Zmörgele oder Zmittag essen, sondern auch Kunst bestaunen. Zum Zmorge eignet sich auch die Bäckerei Pan de Vida, welche wunderbares Bananenbrot und anderes Gebäck fabriziert. Kaffee kann man gratis nachfüllen, sooft man möchte. Znacht gegessen haben wir einmal im PitaPita, wo wir sehr gute libanesische Leckereien aufgetischt bekommen haben und im eher mittelmässigen Wok&Roll. Asiatisch Essen in Zentralamerika geht, aber ist natürlich schon nicht das Gleiche. Am günstigsten Essen kann man wohl em ehesten in einem der Kioske auf dem Parque Central.
LAS PENITAS
Anreise
Nach zwei Reisedestinationen ohne Meer und Wellen, wurde es Zeit wieder ein Surfort aufzusuchen. Meine Ohren schienen wieder in Ordnung zu sein, und ich freute mich unglaublich wieder zu Surfen. Von Granada sind wir mit dem Shuttlenach Leon gereist. In Leon fährt dann entweder der Chicken Bus weiter nach Las Peñitas, oder man kann ein Taxi nehmen. Für die 15 Minuten sollten maximal 10 $ verlangt werden.
Las Peñitas
Las Peñitas erstreckt sich entlang eim Strand und ist ein eher verschlafenes Nest. Am Strand fällt auf, dass viele der Hotels und Strandhäuser verlassen sind. Es gibt zwar einige Hotels, Hostels und Restaurants, aber man fühlt sich nicht wie in einer Touristenhochburg. Einheimische und Touristen durchmischen sich. Die Hauptattraktion des Ortes ist sicherlich der Strand und die Wellen. Ansonsten gibts hier nicht allzuviel zu tun.
Unterkunft
Mit der Simple Beach Lodge haben wir ein Unterkunft nach genau unserem Gusto gefunden. Das Hotel wurde aus einem verlassenen Strandhaus liebevoll um- und ausgebaut. Die argentinischen Besitzen haben für den Umbau praktisch nur recycletes Material verwendet. Die sechs Zimmer sind sehr individuell gestaltet, hell, gross und gemütlich. Wir haben ursprünglich nur 2 Nächte gebucht, jedoch schlussendlich 7 Nächte hier verbracht. Dies einerseits weil es so toll war, direkt am Strand zu wohnen, wir uns sehr wohl in dieser einfachen Unterkunft fühlten, die Wellen ideal waren, aber auch weil Chrigi chrank wurde. Jetzt wo meine Ohren zwischenzeitlich ruhig waren, erwischte ihn eine hartnäckige Grippe und er war nicht wirklich reisefähig für einige Tage. Wir haben in diesen 7 Tagen fast alle Räume einmel ausprobiert. Maderas und Miramar waren meine absoluten Favoriten. Die Simple Beach Lodge hat ausserdem ein Dorm. Dieser kann ich leider überhaupt nicht empfehlen. Im Gegensatz zu den Privatzimmern ist dieser sehr dunkel (ohne Fenster) und vor allem muffig, wegen der Toilette, welche sich im Raum befindet.
Restaurants und Café’s
Wir haben meist in der Simple Beach Lodge gegessen. Sie servieren fantastisches Frühstück zu günstigen Preisen. Zum Zmittag gibt es eine kleine Auswahl an Sandwiches, Wraps, Salaten und Burger. Das Restaurant schliesst allerdings um 18.00 Uhr und Znacht muss man wo anders essen. Einziger Negativpunkt an der Simple Beach Lodge: Es gibt keine Küche zur Selbstversorgung. Deshalb haben wir uns jeweils zum Znacht ein Restaurant suchen müssen. Sicher 3 oder 4 Mal waren wir vis a vis des Hotels im SUA Grill & Chill wo man fantastische Spiessli bekommt mit orientalischen Beilagen, wie Taboulé, Hummus etc. Dieses kleine Restaurant ist definitiv eine Empfehlung wert. Ausprobiert haben wir ausserdem das Mama Pizza, welches zwar schön am Strand gelegen ist, jedoch nicht wirklich überzeugte, sowie das Barca d’Oro. Letzteres serviert ganz gutes nicaraguanisches Essen, aber Achtung: die Portionen reichen für zwei! Es gibt zwar noch andere Restaurants, in der Nebensaison sind allerdings viele dieser wenigen Optionen geschlossen. Nach sieben Tagen hatten wirs nicht nur kulinarisch etwas gesehen in Las Las Peñitas und freuten uns auf den nächsten Ort mit neuen Restaurants.
Konfortabler gehts nicht mehr. Der Spot liegt gerade vor der Haustüre, und an den Tagen, an denen wir in Las Peñitas konnten wir immer mindestens einmal in die Wellen. Ich hatte zwischenzeitlich keine Ohrenschmerzen und war happy und genoss die konstanten Wellen, welche gerade die richtige Grösse für mich hatten. Für nur 10 $ kann man private Surfstunden nehmen. Für mich hat sich dieses coaching wahnsinnig gelohnt und ich konnte meine Skills in Las Peñitas doch noch etwas verbessern. Brian, als Surferfleherer, kann ich sehr empfehlen.
Surfen
What to do in Las Peñitas
Neben den täglichen Surfsessions habe ich auch in in Las Peñitas wieder Yoga gemacht. Zur Zeit als wir da waren gab es 2 Möglichkeiten in Yoga Klassen zu gehen. Einerseits im Hostal Mano Mano und anerdererseit im Hostel Caracolito. Letzteres habe ich ausprobiert und war die einzige Teilnehmerin. So kam ich in den Genuss einer privaten Yoga Stunde.
Des Weiteren kann man auch in Las Peñitas die üblichen Horseriding und Finshing Tours machen, wie fast an jedem Touristenort in Nica und Costa Rica. Ausserdem bietet u.a. die Simple Beach Lodge eine Mangroven-Tour an, die sehr schön sein soll.