Diese ganz westlich auf Flores gelegene Hafenstadt ist der Ausgangspunkt für Ausflüge in den Komodo-Nationalpark. Auch wir wollen dorthin. Und zwar nicht nur wegen den weltberühmten Waranen, die praktisch nur noch auf den Komodo-Inseln leben, sondern auch weil uns die Unterwasserwelt interessierte. Der Nationalpark besteht aus den drei Hauptinseln Rinca, Komodo & Padar, sowie vielen weiteren kleinen Inseln, welche sich grossräumig verteilen. Wer einen Ausflug zu den Komodowaranen oder Mantas machen möchte muss mehrere Tage dafür rechnen. Wir haben ein unglaubliches live-a-board Abenteuer erlebt. Nähres dazu im Beitrag "Komodo".
Da wir nicht im Voraus gebucht haben, sondern uns vor Ort ein Bild machen wollten, planten wir dementsprechend noch zwei Tage in Labuan Bajo ein. Neben der Organisation des mehrtätigen Tauchausfluges - und es gibt wirklich viele Anbieter und Angebote, die zu Verglechen sind - haben wir ausserdem noch einen Ausflug zu einem nahegelegenen Wasserfall gemacht.
Ausflug zum Cunca Wulang Wasserfall
Da wir nicht im Voraus gebucht haben, sondern uns vor Ort ein Bild machen wollten, planten wir dementsprechend noch zwei Tage in Labuan Bajo ein. Neben der Organisation des mehrtätigen Tauchausfluges - und es gibt wirklich viele Anbieter und Angebote, die zu Verglechen sind - haben wir ausserdem noch einen Ausflug zum Cunca Wulang Wasserfall gemacht. Dafür mietet man sich am besten einen Roller, dachten wir. Ist auch so, jedoch gab unser Roller auf dem steilen Strässchen von Labuan Bajo in Richtung Ruteng schon nach kurzer Zeit immer wieder den Geist auf. Überhitzung wegen fehlendem Kühlwasser, war unsere Diagnose. Mittels stop-and-go-Methode erreichten wir schlussendlich irgendwann Cekonobo, wo wir links abbogen, um dem Wegweiser Richtung Wasserfall zu folgen. Von hier aus ist die Strasse nicht mehr geteert und es geht nur noch abwärts - zur Freude unseres überhitzten Röllerlis.
Im Dörfchen Wersawe kann man sich noch mit einem kleinen Snack eindecken. Von hier aus zeigen lokale Guides gegen ein kleines Entgeld den Weg zum Canyon & Wasserfall. Dies ist auch nötig, denn der rund 60-minütige Trek führt durch Fruchtplantagen und Urwald, alleine hätten wir den Weg nicht gefunden. Der rund 60-minütige wird Fussmarsch durch den Dschungel ist absolut lohnenswert - spätestens mit dem ersten Sprung ins erfrischende Wasser des Canyons.
Auf dem Rückweg überraschte uns ein heftiges Unwetter. Innert Minuten waren wir flotschnass und über die Strassen liefen Bäche von Wasser und kleineren Schlammlawinen. Eine liebe Mutter mit 3 Kindern bot uns an, solange unter ihrem Strassenstand unterzustehen, bis das Unwetter vorüber war. Wir haben im Gegenzug mit den Mädchen Englisch-Hausaufgaben gemacht. Eine herzerwärmende Begegnung mit dieser kleinen Familie.
Übernachten
Wir haben uns für eine aussergewöhnliche & günstige Variante entschieden. Das Hotel Bajo view, besteht aus aneinandergereihten Zelten und ist sonst wie ein Hostel organisiert. Obwohl die Aussicht top ist, würde ich hier nicht mehr buchen. Die Zelte sind eng, heiss und stickig und so sicher fühlt man sich nicht, sein Hab und Gut darin zu lassen. Trotzdem, der Staff ist nett und zu unserer Zeit war es ruhig im Camp.
Bajawa
Mit dem Minibus fahren wir weiter ins Landesinnere nach Bajawa. Es sollte uns wiederum als Ausgangspunkt für Ausflüge dienen. Bajawa ist ein gemütliches Dörfchen, eingebettet zwischen Vulkanen und Kaffeeplantagen, und besticht durch sein angenehmes Klima. Das hauptsächlich katholische Örtchen ist gemütlich und hat nicht viele Touristen. Dementsprechend gibt es auch kein sonderlich grosses Angebot an Unterkünften. Wer aber nicht sehr hohe Ansprüche hat, findet hier trotzdem ein Bett zum schlafen. Im Dorf gibt es eine Touristeninformationen mit Angeboten zu Ausflügen in die Region. Wir haben sehr davon profitiert. Hier kann man sowohl einen Guide finden, wie auch Informationen bekommen, um auf eigene Faust loszuziehen.
Unterkunft
Das Finden einer Unterkunft war schwieriger als gedacht. Im ganzen Dorf waren die Hotels aufgrund eines politischen Anlasses voll ausgebucht. In einer Bauruine fanden wir schlussendlich ein Zimmer. Es war allerdings das schmuddligste Zimmer meiner ganzen Reisekarriere, und es kostete wirklich Überwindung auf dieser Matratze zu übernachten. Doch wenn man genügend müde ist, freut man sich über jegliches Schlafplätzchen.
Ogi Waterfall
Der Ogi Waterfallbefindet sich im Dörfchen Faobata, welches rund 7 km östlich von Bajawa liegt und gut mit dem Scooter erreicht werden kann. Der Wasserfall liegt allerdings nicht direkt an der Strasse. Um ihn zu erreichen, balanciert man rund 20 Minuten auf kleinen Beton-Mäuerchen zwischen Reisfeldern hindurch. Unterwegs trifft man freundliche Reis-Bauern, welche die Felder bestellen. Nach ca. 900 Metern steht man schlussendlich vor einem tosenden Wasserfall, den man schon von weitem hört. Baden kann man hier allerdings nicht, da der Wasserfall zur Stromerzeugung genutzt wird, und ein Schumm zu gefährlich wäre.
Bena Traditional Village
Am Fusse des Mount Ineris, rund 18 km südlich von Bajawa ist das berühmteste und meistbesuchte traditionelle Dörfchen der Ngada Kultur. Das Dorf ist eine Art Freilichtmuseum, welches allerdings immer noch bewohnt ist. Nur leben die Einwohner heute haupsächlich vom Tourismus, indem sie Souvenirs herstellen, welche von Touristen gekauft werden. Das Dorf besteht aus zwei Reihen Häuser mit Strohdächern und auffälligen Schreinen in der Mitte der beiden Häuserreihen. Diese Schreine repräsentieren die Vorfahren des Clans. Es gibt sowohl Schreine für männliche Ahnen (ngadhu), welche schirmartig aussehen, sowie für weibliche Vorfahren (bhaga), welche aussehen wie Miniversionen der Wohnhäuser. Eine weitere Besonderheit der Ngada-Kultur, sind die megalithischen Formationen im Dorfzentrum. Megalithen dienen den Bewohnern dazu, sich mit dem übernatürlichen Reich zu verbinden und mit den Ahnen zu kommunizieren, oft durch Tieropfer. Die Hauseingänge der Wohnhäuser sind typischerweise mit Totenköpfen und Hörnern von Wasserbüffeln und Schweinen geschmückt. Diese Tiere wurden vorher bei verschiedenen Zeremonien geopfert. Ausserdem wehen farbige Stoffe im Wind, welche die Frauen von Hand produzieren und an Touristen verkauft werden.
Wir haben Bena Village mit einem Guide besucht. Dieser hat uns auf dem Nachhauseweg ausserdem zu den nahe gelegenen Hotsprings geführt. Diese beiden Ausflugsziele lassen sich also wunderbar verbinden.
Malanage Hot Springs (Wae Bana Malanage)
Die Malanage Hotsprings sind einzigartig. Hier trifft ein 96 Grad Celsius heisser Bach mit einem Kaltwasser-Bach zusammen. Dies ergibt eine natürliche Wellnessoase mit unterschiedlich warmen Natur-Bassins. An Wochenenden ist es ein beliebtes Ausflugsziel der Locals. Um das warme Wasser geniessen zu können bezahlt man vor Ort eine Eintrittsgebühr von Rp10.000, -. In einer einfachen Holzhütte kann man auf Wunsch etwas feines essen oder einen Bajawa Arabica Coffee geniessen. Die Fahrt zurück nach Bajawa dauert ca. 40 Minuten mit dem Scooter.
Gunung Inerie (2245m)
Ein weiteres sehr beliebtes Ausflugsziel ist der Vulkan Inerie. Um diesen zu Besteigen muss man aber früh aufstehen. Es empfiehlt sich für die Tour einen Guide mitzunehmen. Vor Sonnenaufgang fuhren wir mit dem los um unser Fahrzeug in Watumeze abzustellen. Von hier aus beginnt der Aufstieg, welcher 2.5 - 4 h dauert. Da ich leider an diesem Tag eine Magenverstimmung hatte, blieb ich ich in Watumeze bei der Familie des Guides und Chrigi ging aleine. Die Wanderung soll sich laut Chrigi aber sehr lohen.
Ende
Obwohl uns Flores bis jetzt sehr begeistert hat und wir eigentlich noch länger auf dieser wunderschönen, ursprünglichen Insel bleiben wollten, entschieden wir uns, dass "Ende" unsere letzte Station in Flores werden sollte. Dies, weil östlich von Ende aufgrund eines Erdrutsches die Strasse gesperrt war, und wir nicht mehr auf dem Landweg weiterreisen konnten. Flores war landschaftlich sicher unser Highlight und wir können uns sehr gut vorstellen wiedermal nach Flores zu kommen und unsere Reise auf noch weiter östlich gelegenen Inseln weiterzuführen.
Das eigentlich spektakuläre war nicht Ende als Ortschaft selbst, sondern die Fahrt dahin. Wir haben uns ein Taxi gemietet für die 3.5 stündige Fahrt. Wobei 3.5 Stunden optimistisch waren. Unterwegs hatten wir nämlich noch einen Platten, der von unserem Driver fachmännisch und in Windeseile geflickt wurden. Unterwegs fuhren wir durch lebendige Ortschaften, sahen saftige Reisfelder, rochen die salzige Meeresluft entlang der Küste und machten hier und da einen Stopp um uns zu verköstigen.
In Ende übernachteten wir lediglich einmal, bevor wir am nächsten Morgen den Flieger zurück nach Bali nehmen wollten. Aber etwas wollten wir hier umbedingt noch erleben, was bereits während der ganzen Indonesienreise auf unserer Todo-Liste stand. Wir wollten in einem typisch indonesischen Masakan Padang Restaurant essen. Bei solchen Restaurants wird die Auswahl an Köstlichkeiten (und Eigenartigkeiten) typischerweise am Morgen gekocht und danach, wie auf dem Foto, im Fenster ausgestellt. Der Gast kann sich dann wie bei einem Buffet bedienen und die unterschiedlichsten essbaren Dinge probieren. Die Küche unterscheidet sich von den herkömmlichen Restaurants, welche Bami und Nasi Groeng, sowie Gado Gado und weitere typische Gerichte verkaufen. In einem Masakan Padang werden Spezialitäten aus einer Region Westsumatras zubereitet. Weil Sumatra hauptsächlich muslimisch ist, sind diese Gerichte in der Regel halal zubereitet, dementsprechend findet man kein Schweinefleisch in den Gerichten. Man wählt sein Essen übrigens direkt aus dem Schaufenster aus und isst dieses dann ohne wieder aufgewärmt zu werden. Nur der Reis wird warm serviert. Essen in einem Masakan Padang-Restaurant ist ein echtes Erlebnis und bietet erst noch Abwechslung zum sonstigen Food.
Abflug nach Bali
Der Flughafen ist winzig. Nur ein kleines Gebäude und eine Teerpiste - und das mit toller Kulisse. Deshalb hier noch einige Fotos vom Flughafen Ende.